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1. Etappe 28.11.-17.12.2008
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Anreise nach Genua 07.15 h bis ca. 19.00 h - Schneechaos im Tessin und in Oberitalien - Gegen 23.30 h letzte Gäste an Bord  - Nach 0.00 h auch das Gepäck an Bord.


Ca. 0.15 Uhr begann das Auslaufen der Columbus in Genua, jetz konnte ich endlich auch schlafen gehen. Sehr früh wachte ich am Morgen auf.  Das Wetter war bewölkt, windig und der Seegang ca. 2 m. Ich gönnte mir ein ausgiebiges Frühstück (nichts für die Linie). Wir waren den ganzen Tag entlang der Küste Italiens auf See.


Das Wetter wurde zunehmend schöner und wärmer, aber der Seegang lag nun bei 2,5 m. Es erwartete uns wieder ein Seetag. Um ca. 06.10 Uhr passierten wir den Stromboli. Er tat mir sogar den gefallen, zweimal rote Lava zu speihen, was ich auf Video festhalten konnte. Um ca. 09.30 Uhr fuhren wir in die Strasse von Messina. Ab hier wurde die See zunehmend ruhiger.


Diese beiden Tage verbrachten wir auf See. Ursprünglich war ein Ausflug auf Kreta geplant. Diese Insel mussten wir jedoch infolge der Verspätung in Genua links liegen lassen. Für mich spielte dies keine Rolle. So konnte ich mich von meinem Umzugsstress von zu Hause erholen. 


Einreihen für Convoy Suez ca. 01.00 h - Beginn Durchfahrt Suez ca. 07.00 h - Ankunft Sokhna (am Roten Meer, Ägypten) ca. 22.00 h


Dies war unser erster Hafen, den wir nach Genua anliefen. Am nächsten Morgen, 4.12.2008,  mussten wir bereits um 05.00 Uhr in der Lounge sein, um unseren ersten Ausflug in Angriff zu nehmen. Zuvor gab’s ab 04.30 Uhr für uns ein kleines Frühstück. Mein Ausflug führte mich Nach Kairo und Gizeh zu den Pyramiden und der Sphinx. Diese Bauwerke sind schon sehr beeindruckend, zumal man ja weiss, in welcher Zeit diese gebaut wurden; ohne Maschinen etc. Anschliessend war noch ein Besuch im ägyptischen Museum angesagt. Nun ja, das meiste habe ich ja schon in Basel gesehen. Hier in Kairo ist das Museum recht chaotisch; es ist kein Konzept drin. Kairo selbst ist eine schreckliche Stadt; unfertige Häuser, sehr schmutzig und unhygienisch. Da liegen in den Kanälen tote Tiere und daneben wird gefischt und Wäsche gewaschen. Es verwundert einen, dass hier überhaupt Menschen überleben können. Um ca. 16.00 Uhr waren wir wieder an Bord der Columbus und um 16.30 lief das Schiff aus dem Hafen aus. Dies ist eine wunderschöne Zeremonie, denn jedesmal beim Auslaufen wird „Conquest of paradise“ aus dem Columbus-Film gespielt.


Kurz vor 11.00 Uhr trafen wir in Aqaba (Jordanien) ein. Nachmittags nahm ich an einem Ausflug mit dem Geländewagen durch das Wadi Rum (ausgesprochen: Wadi Ramm) teil. Dies ist eine sehr gebirgige Wüste und das Interessannte daran ist, dass sie aus verschiedenen Gesteins- und Sandarten besteht. Die unterste Schicht ist Granit. Darüber liegt die Wasserader, die hauptsächlich von den Beduinen und der in der Wüste lebenden Ziegenart genutzt wird. Im weiteren sind hier Sandstein, Kalkstein und Basalt zu finden. Da sieht man eine rotfarbene Sandfläche. Mittendrin schlängelt sich ein grauer Sandstreifen wie ein Bächlein durch das rot. In dieser Wüste besuchten wir ein sehr gepflegtes grosses Beduinen-Zeltdorf. Wir erhielten einen wunderbaren aromatischen Tee und ein schmackhaftes Süssgebäck. Die Männer dort waren alle sehr gastfreundlich. Frauen sahen wir keine. Aqaba selbst ist die einzige Hafenstadt Jordaniens und ist nur ca. 10 km von Eilat (Israel) entfernt. Durch seine wundersschönen Korallenriffe und das kristallklare Wasser wurde das einst verschlafene Fischernest zu einem Touristenparadies, speziell für Taucher, mit heute rund 100'000 Einwohnern. Um 19.00 verliess die Columbus Aqaba.


06.30 Uhr Ankunft in Sharm-el-Sheikh. Bereits um 07.30 Uhr brachen wir zu unserem Ausflug zum Katharinenkloster auf. Es befindet sich ungefähr an der Stelle, wo, laut Bibel, das goldene Kalb verbrannt wurde und wo Moses das Erlebnis mit dem brennenden Dornbusch hatte, mitten in der Wüste. Dieses Kloster zu besichtigen war sehr beschwerlich. Wir waren ungefähr 8 Busse à ca. 35 Personen von der Columbus, dann waren ungefähr 10 Busse von der Costa Classica à ca. 50 Personen und noch diverse andere Ausflugsgäste. Es war ein regelrechtes Gedränge. Die Kirche selbst ist mit Gold überladen. Das interessanteste für mich waren eigentlich die Wahrzeichen der 3 Religionen. Da gibt’s den Moses-Berg für die jüdische -, daneben den Glockenturm für die christliche Religion und rechts davon den Turm für den Islam. Am Mosesberg oder am nahe gelegenen Dschebel Katherin soll Moses laut Bibel die 10 Gebote empfangen haben. Vom Kloster fuhren wir zu einer wunderschönen Hotel-Oase zum Mittagessen. Von dort fuhren wir durch die Wüste noch an der Feiran-Oase - eine der grössten in der Gegend – und am Siebennonnen-Kloster vorbei. Kurz vor erreichen des Hafens, sahen wir noch wie Oel abgefackelt wurde. Müde von diesem 10 ½ stündigen Ausflug erreichten wir das Schiff.


Um 05.00 kamen wir in Safaga an. Und wieder hiess es früh aus den Federn, denn wir mussten bereits um 05.45 Uhr in der Lounge sein. Heute führte uns der Ausflug nach Luxor. Das waren erst mal 4 Stunden Anfahrtszeit und danach 3 ½ Stunden Rückreise. Zuerst besuchten wir das Tal der Könige mit den Gräbern von Ramses IV und Ramses IX sowie das Grab des Tutenchamun. Danach fuhren wir zum Tempel der Hatschepsut, der mit seinen drei Terrassen halb in den Felshang hineingebaut ist; ein beachtliches würdevolles Bauwerk für eine Frau! Sie soll eine brillante, willensstarke und schöne Königin gewesen sein. Ein kurzer Fotostop noch bei den Memnonkolossen und schon ging's weiter Richtung Nil. Mit kleinen Booten fuhren wir zum Steigebergehotel „Nile“ hinüber, wo's ein Mittagessen-Buffet gab. Danach fuhren wir weiter zum Karnak-Tempel. Diese Tempelanlage ist unbeschreiblich und riesig. Immer wenn man denkt, hier ist das Ende, kommt ein neuer Gang mit riesigen Säulen und Statuen. Der Weg zum Tempel ist gesäumt von Widdern. Nach dieser Besichitgung fuhren wir noch zum Papyrus-Museum. Nach 13 ½ Stunden waren wir alle total erschöpft wieder auf dem Schiff und um 21.00 Uhr nahm die Columbus Kurs auf Hodeidah (Jemen).


Diese 2 Tage verbringen wir auf See. Hier kann ich mal von den Aktivitäten auf dem Schiff erzählen, aber es soll niemand denken, dass ich alles mitmache. Da gibt's z.B. 08.00 Uhr „Fit in den Tag“ mit Sarah. Anschliessend „1000 Schritte“ mit Silke. Um 09.15 Uhr gestaltet man in der Weinstube ein persönliches Lesezeichen mit Selin. Lektor Knut von Hofmann hält um 09.30 Uhr in der Lounge einen Vortrag mit Bildern über „Dubai: Ein modernes Märchen des Orients“. 10.30 Uhr ist Brückenführung für Deck 5. Mit Selin kann man um 11.30 Uhr in der Weinstube Weihnachtsgrusskarten kreativ gestalten. Parallel findet ein Serviceclubtreffen (Rotarier, Lions...) mit Sarah statt. 12.30 bis 14.30 Uhr Mittagsbuffet im Palmgarten oder bedientes Mittagessen im Restaurant. „Shufflebord“ spielen mit Sarah findet um 14.30 Uhr auf dem Pooldeck statt. 15.00 gestaltet man Fotorahmen mit Selin in der Weinstube. Kuchen, Kaffee und Tee gibt's um 16.00 Uhr. Bingo! Bingo! Bingo! spielt man um 16.30 Uhr mit Sebastian in der Weinstube; 17.00 Uhr eine Runde „4 gewinnt“ mit Sarah im Palmgarten. Anschliessend um 18.00 Uhr beginnt die musikalische Cocktailstunde mit Michael, einem guten Alleinunterhalter, der Gitarre und Keyboard spielt und singt. Um 18.30 findet ein Cocktail in der Lounge statt für alle die, die zum ersten mal auf der Columbus sind. 19.00 ist Abendessen im Restaurant. Ab 20.30 Uhr gibt's beliebte Melodien mit Michael oder Tanz in der Lounge mit der Allegro Band bis dann in der Lounge um 21.15 Uhr der grosse Auftritt von Mr. Red Shoes Claus Debusman kommt, der mit seiner Fingeakrobatik und seinen roten Schuhen auf dem Klavier seine Show abzieht. Selbstverständlich sieht der nächste Tag wieder anders aus. Im weiteren gibt's ein gut besuchtes Internet-Center und eine Bibliothek.


Um ca. 06.00 Uhr kamen wir in Hodeidah (Jemen) an. Das war der Tag unserer Evakuierung nach Dubai. Ein grosser Teil der Passagiere machte von hier aus einen Ausflug nach Sana und kamen erst abends wieder zu uns. Ich hatte für diesen Tag nichts gebucht und so durfte ich mit der ersten Maschine der Yemen Airlines nach Dubai fliegen. Na ja, erstens fliege ich nicht gerne und zweitens dann noch mit einer jemenitischen Airline, die alles andere als vertrauenswürdig aussah; angefangen beim Flugplatz. Aber es war ein wunderschöner Flug, und ich werde wahrscheinlich in Zukunft wieder öfter fliegen. In Dubai angekommen, wurden wir zuerst zum 5*-Hotel Grand Hyatt gefahren, wo wir unsere Zimmer beziehen konnten. So etwas hatte ich ja noch nie zuvor gesehen. Aber überzeugt Euch selbst und schaut Euch die Fotos dazu an. Es waren 3 wundervolle Tage in den Arabischen Emiraten. Natürlich war ich „lädele“ (einkaufen) im Wafi und im City Center. Diese Einkaufscenters sind wie Labyrinths; man kann sich ohne weiteres verlaufen. Aber günstig ist Dubai nicht oder nicht mehr.


Wie wir erfuhren, war die Columbus ohne Zwischenfall durch den Golf von Aden gefahren und in Salalah (Oman) angekommen. Mit der Tui wurden wir von Dubai nach Salalah geflogen. Auch dieser Flug war sehr schön. Beim Auslaufen aus dem Hafen von Salalah um 17.00 Uhr konnte ich einen wunderschönen Sonnenuntergang einfangen. Das herrlichste daran war das versinken hinter dem Berg und wie sie dann auf der Seite plötzlich wieder zum Vorschein kam.


Es war der 3. Advents-Sonntag und wir verbrachten ihn auf See. Wie jeden Advents-Sonntag wurde auch an diesem eine Weihnachtsgeschichte erwählt, das war sehr schön. Es fand eine Ausstellung aller Arbeiten, die seit dem Auslaufen in Genua gebastelt oder gemalt wurden statt. Es waren sehr schöne Werke dabei, wie z.B. Armketten, Geschenkboxen, Seidenschals, Bilderrahmen etc. Ich erzählte davon an meinem Tisch beim Abendessen, wobei der älteste der Runde meinte: Ach ja, das ist so was zwischen Kindergarten und Altersheim, wobei ihm die Dame zu meiner rechten beipflichtete. Ich fand dies eine bodenlose Frechheit und fragte, was denn diese Menschen den ganzen Tag auf See machen sollten. Die Antwort war Lesen. Aber es ist nicht jedermanns Sache, sich in einen Stuhl fallen zu lassen und zu lesen; es gibt eben Menschen die sich kreativ betätigen wollen. Ja, es gibt sehr verschiedenen Menschen an Bord. Die einen sind herzlich, freundlich, humorvoll, lustig und einfach nett. Mit denen unterhält man sich, verbringt einen Abend am Pool, geht mit ihnen in den Palmgarten, um Musik zu hören und was zu trinken. Oder man trifft sich in der Lounge zu einer Show. Und die anderen, die gibt’s wie überall auch hier. Sie reservieren sich um 06.00 3 Liegestühle: 1 an der Sonne, 1 im Schatten und 1 am Oberdeck. Dann muss ihr Tisch im Früstücksraum reserviert werden. Überall müssen sie zuvorderst und zuerst sein. Sie grüssen kaum bis gar nicht, nehmen ohne zu fragen einen Stuhl vom anderen Tisch weg etc. Insbesondere bei den Gästen, die seit Dubai die Feiertage an Bord verbringen, hat es solche Schnösel drunter. Aber erstens lass ich die links liegen und zweitens gehen die ja in Singapur wieder von Bord. Dafür habe ich schon einige Mails erhalten von Gästen, die in Dubai von Bord gingen. Wir sind zwischen 40 und 50 Weltfahrer-Passagiere. Von denen sind die meisten sehr nett.


Um 10.00 Uhr trafen wir in Muscat (Oman) ein. Schon bei der Einfahrt in den Hafen verliebte ich mich in dieses Städtchen. Es liegt eingebettet in eine Gebirsgwüste und leuchtet einem mit seinen weissen Gebäuden entgegen. Bei der anschliessenden Stadtrundfahrt konnte ich feststellen, wie gepflegt dieser Ort ist. Überall gab es Rabatten mit Betunien in den leuchtendsten Farben bepflanzt. Dabei sah ich auch Männer, die jede einzelne Pflanze in mühseliger Arbeit von Hand in die Erde gruben. Hier steht auch die grösste Moschee des Oman, die wir von aussen besichtigen konnten. Ein Muss für mich war natürlich das Einkaufen im Souk. Da reiht sich Shop an Shop. Hier werden vor allem Pashmina-Schals, Stoffe, Kleider, Krummdolche und andere Waffen, Safran und Duftstoffe verkauft. Dann natürlich Souvenirs wie bestickte und mit Pailletten verzierte Wandbehänge und Kissenbezüge. Die Menschen sind sehr freundlich. Natürlich wollen sie ihre Waren verkaufen, sind aber nicht so aufdringlich wie diese in Ägypten. Seit unser Reiseleiter, Jakob aus Österreich, sagte, dass es hier nur gerade mal 6 Tage pro Jahr regnet, überlege ich mir, ob ich meinen Wohnsitz nach hier verlegen will!!! Das ist nun ein Fleckchen Erde, das mir ausnehmend gut gefällt. Um 18.00 Uhr mussten wir leider diesen idyllischen Ort wieder verlassen. Am Abend hatten wir an Bord das Abschiedsabendessen für alle Passagiere, die am 17.12.2008 in Dubai von Bord gingen, mit anschliessendem Kapitänsabschiedscocktail. Der  Kapitän gab zwei kleine Intermezzo der ansonsten langweiligen Fahrt durch den Golf von Aden bekannt. Der Sicherheitsoffizier gab aus der täglichen Presse, die wir nachts auf die Kabine erhalten, einige Bonmots zum Besten und zwar in der jeweiligen Sprache des Bundeslandes, in dem das Geschehene stattfand. Das war sehr lustig. Anschliessend sang der Columbus-Crewchor unter dem es einige sehr gute Stimmen hat.


Wir verbrachten den ganzen Tag auf See und trafen um 18.00 Uhr in Dubai ein. Dies war Endstation unserer ersten Etappe. Noch eine Nacht an Bord konnten die Passagiere verbringen, welche anderntags abreisten. Wir verbrachten noch gemütliche Stunden mit den Abschiednehmenden auf dem Pooldeck oder im Palmgarten. Anderntags machte ich eine Stadtrundfahrt mit einem Rundgang durch das dortige Museum, das bildlich die Geschichte des früheren Dubai’s und seinen Einbwohnern darstellt. Danach wollten wir auf den Gewürzmarkt und zum Gold-Suk. Doch noch im Bus überraschte uns ein derartiger Wolkenbruch, dass wir diese Unternehmen abbrechen mussten. Da es in diesem Gebiet nur gerade mal 6 -7 Tage pro Jahr regnet und die Dohlen durch Dreck und Sand verstopft sind, fliesst das Wasser nicht oder nur ganz langsam ab und steht in den Strassen knöchelhoch. So gingen wir eben früher als vorgesehen zum Schiff zurück. Um 17.00 Uhr begann die Einschiffung der neuen Passagiere.